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1. Veränderungen in der Arbeitswelt
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Arbeitswelt entscheidend und nachhaltig verändert. Stichworte hierzu sind verstärkter Wettbewerb, Technologisierung, Rationalisierung, Globalisierung usw. Diese Entwicklungen haben den Inhalt und Charakter der Arbeit wesentlich beeinflusst und sich auch auf die Qualifikationsanforderungen an Mitarbeiter ausgewirkt.
Zu diesen gestiegenen Anforderungen v.a. auch an Berufseinsteiger kommt das Problem einer "angespannten aktuellen Arbeitsmarktlage und die unwiderlegbare These, dass künftig für immer mehr Menschen immer weniger Arbeit zur Verfügung steht" (BLO-Lehrplan, S. 5).
2. Was erwarten Betriebe von ihren Mitarbeitern?
Aus Stellenausschreibungen:
- ... wir erwarten von Ihnen Erfahrung im Umgang mit Menschen. Sie können gut kommunizieren, verhandeln und organisieren, sind leistungsbereit und belastbar ...
- ... zur Verstärkung suchen wir Damen und Herren, die über Teamgeist, Flexibilität und Genauigkeit verfügen ...
- ... wir wenden uns an tüchtige, flexible Persönlichkeiten ...
- ... wir wünschen uns einen selbstständig tätigen Mitarbeiter mit Ideen und Umsetzungskraft ...
- ... Fleiß, Einsatzbereitschaft und Ehrgeiz gehören zu Ihren Stärken. Technisches Verständnis und Freude am Umgang mit Menschen setzen wir voraus ...
Dies sind Beispiele für fundamentale Anforderungen an Mitarbeiter. Man nennt sie auch "Schlüsselqualifikationen".
3. Was sind Schlüsselqualifikationen?
Nach Definition der Bildungskommission NRW (1995) sind Schlüsselqualifikationen:
"Die erwerbbaren allgemeinen Fähigkeiten, Einstellungen, Strategien und Wissenselemente, die bei der Lösung von Problemen und beim Erwerb von Kompetenzen in möglichst vielen Inhaltsbereichen von Nutzen sind, so dass eine Handlungsfähigkeit entsteht, die es ermöglicht, sowohl individuellen Bedürfnissen als auch gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden." (zitiert nach wikipedia)
Schlüsselqualifikationen können eingeteilt werden in Fachkompetenzen, Methodenkompetenzen, personale Kompetenzen (Ich-Kompetenzen) und soziale Kompetenzen.
3.1 Fachkompetenzen:
- systematisch arbeiten
- Arbeitsschritte festlegen
- Arbeitsverfahren und Hilfsmittel auswählen
- Fachsprache anwenden
- Pläne und Skizzen lesen
- Arbeitsverfahren und Hilfsmittel auswählen
- Normen und Regeln beachten
- Arbeitsergebnisse kontrollieren
3.2 Methodenkompetenzen:
- zielgerichtet arbeiten
- selbstständig planen & durchführen
- komplexe Aufgabenstellungen gliedern
- Alternativen finden
- Informationen selbstständig beschaffen und gliedern
- Lösungsstrategien entwickeln
- Pläne bewerten und revidieren
- Ziele einer Aufgabe benennen
- Realisierbarkeit erkennbarer Lösungen abschätzen
- Zeit selbstständig einteilen
3.3 Personale Kompetenzen:
- Zuverlässigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Sorgfalt
- Einsatzfreude
- eigene Stärken und Schwächen erkennen
- Bereitschaft zur Weiterbildung entwickeln
- Bedürfnisse und Interessen artikulieren
- sich flexibel auf neue Situationen einstellen
- Urteile verantwortungsbewusst bilden
- Ausdauer zeigen
- kreativ sein
- mit Spannungen umgehen
- Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zeigen
3.4 Soziale Kompetenzen:
- kooperativ arbeiten
- im Team mit anderen zusammenarbeiten
- Toleranz
- sachlich argumentieren
- Rücksicht nehmen
- sich in gruppendynamische Prozesse integrieren
- arbeitsteilig vorgehen
- Kooperationen fördern
- Kritik fair üben
- Informationen austauschen
- eigene Interessen gegenüber Gesamtaufgaben und dem Arbeitsteam zurückstellen können
Die Schnittmenge dieser Kompetenzbereiche ist die individuelle Handlungskompetenz einer Person.
4. Warum sind Schlüsselqualifikationen wichtig?

- Grafik aus: "SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN - Wie vermittle ich sie Lehrlingen?". www.wkw.at/docextern/abtbipol/schluesselquali2003.pdf
Juli 2006
R. Neumann
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